Montag, 10. August 2009

Tag 40 ...

Heute kam die Diagnose. Wegen meines Bruders.
Die Blase muss entfernt werden. Komplett. Schnellstmöglich. Diese Krankheit, an der er leidet, tritt in 2% aller Fälle auf. Klasse.
Wieso erwischt es immer die Falschen?
Er ist mir so unwichtig wie noch nie in meinem Leben. Plop, weg. Es gibt wichtigere Menschen, wesentlich wichtigere.
Morgen werde ich in den Bastelladen gehen. Will einen Schutzengel basteln. So einen mit so einem kleinen Tontopf. Ich muss irgendwas machen, irgendwas. Diese Ohnmacht macht mich wahnsinnig, bald drehe ich durch.
Mein Schlafproblem habe ich auch noch. Heute Nacht ganze knappe 6 Stunden geschlafen. Mittlerweile für mich Rekord. Am Vormittag war ich irre müde, gähnte permanent. Dann diese Nachricht, ich bin wieder wach. Richtig extrem. Weiß nicht, wann ich ins Bett gehen werde. Vielleicht bin ich heute mal richtig gut und gehe 24:00 ins Bett.
Momentan dröhne ich mich mit Musik zu. Techno. Feinste Ware. Tiesto, Paul Kalkbrenner. Über Kopfhörer in irrsinniger Lautstärke direkt ins Hirn. Tötet ab. Füllt die Leere, die zwischen meinen Ohren klafft.
Wie schafft man es, da zu sein, stark zu sein und daran nicht zu Grunde zu gehen? Es gibt mir Rätsel auf, denn ich weiß nicht wie ich es lösen soll.
Am Freitag gehts weg. An den Chiemsee. Einfach weg. Weg von den Problemen, all den Sorgen, die hier in jeder kleinen Ritze lauern. Ich hoffe, ein wenig Frieden zu finden. Vielleicht lachen zu können, Spaß zu haben. Ich zu sein.
Auch merke ich, wie ich Mauern baue. Mich einmauer. So wie damals, nur krasser. Meine Mauer ist hoch. Und aus Beton. Fest, steht wunderbar. Davor ist mein Alter Ego. Die mit der großen Fresse, die die Sprüche drauf hat, die lustig ist und alle mögen. Dahinter bin ich aus Glas. Kurz vorm bersten. Still, leise, depressiv. Mein altes ich. Das ich, was ich nicht hervorkommen lassen möchte. Weil ich weiß, dass es mich wieder beherrschen könnte. So vergrabe ich es. Hinter der Mauer. Lasse es nur ab und zu hervorblitzen, das reicht. Ich mag mein Alter Ego mehr.
Gebrünn Gebrünn im Kopf. Jede Hoffnung ist verloren. Es soll alles nur so werden wie vorher.

So long, zittrig & voller Schmerz,
Prinzessin Minze.

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